
Der Beruf Verfahrensmechaniker
Ein Allrounder in der Produktion
Der Beruf des Verfahrensmechanikers für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist so vielseitig wie kaum ein anderer. In den sieben Fachrichtungen werden verschiedene Bearbeitungsverfahren und Werkstoffe verwendet und vor allem unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Die Palette der Produkte, die du als Verfahrensmechaniker herstellst, ist breit: Über Rohrleitungen, Bauteile, Kunststoff-Mischstoffe zur Weiterverarbeitung, Formteile wie Stoßstangen und Fahrzeugverkleidungen bis hin zu medizinischen Apparaten, Fenster- und Türrahmen, Folien und Kautschuk-Mischstoffe für die Fahrzeugausstattung oder für Implantate fertigst du alles, was komplett oder in Teilen aus Kunststoff und Kautschuk besteht.
Mischen, Schmelzen, Pressen, Schleifen …
Nachdem du einen Auftrag und die dazugehörigen technischen Zeichnungen des herzustellenden Produkts erhalten hast, planst du deine Arbeitsschritte sorgfältig. Du wählst die Materialien und Hilfsstoffe, zum Beispiel Färbemittel, aus und stellst nach Rezept die richtigen Mengen zusammen. Dazu wiegst du zum Beispiel Farbstoffe, Weichmacher, Stabilisatoren usw. ab und füllst die Portionen in einen großen Behälter. Nun wird alles durchgemischt. Je nachdem, wie groß die Menge ist, mischst du entweder in einer Tüte mit der Hand oder mithilfe einer Mischmaschine. Nun geht es weiter. Je nach Produkt wählst du ein Fertigungsverfahren aus. Wenn du zum Beispiel Kunststoffe zu Folien verarbeiten möchtest, eignet sich der Kalander. Er besteht aus mehreren beheizten Walzen, die den Kunststoff schmelzen und formen. Dazu stellst du je nach Material die gewünschte Temperatur ein. Wenn du einen Extruder benötigst, wählst du auch die Geschwindigkeit und den Druck aus. Ein Extruder ist ein Fördergerät, das feste bis dickflüssige Massen bei hohem Druck und hoher Temperatur aus einer Öffnung herauspresst, um dem Material eine bestimmte Form zu geben. Damit kannst du zum Beispiel Formteile wie Autostoßstangen oder medizinische Instrumente herstellen. Andere Kunststoff-Verarbeitungsverfahren, aus denen du wählen kannst, sind Blasformen, Spritzgießen und Thermoformen. Während die Maschinen „so vor sich hinarbeiten“, überwachst du die Arbeitsschritte genau. Ob du die richtige Temperatur und die richtige Geschwindigkeit der Maschinenwerkzeuge eingestellt hast, wird sich zeigen, wenn die ersten Ergebnisse zu sehen sind. Falls du doch einen Fehler gemacht haben solltest, ist jetzt noch Zeit, diesen zu beheben. Durch Schleifen, Fräsen, Kleben oder Schweißen verpasst du den Teilen noch den richtigen Schliff oder kombinierst Einzelteile miteinander. Schließlich steht eine letzte Qualitätskontrolle an. Sind die Farben so, wie sie der Kunde bestellt hat? Unter verschiedenen Lichtverhältnissen machst du die Sichtkontrolle und prüfst auch die Farbwerte am PC. Wenn alles stimmt und die Ergebnisse auch von deinem Vorgesetzten abgesegnet wurden, verpackst du die Teile und lagerst sie, bis deine Kollegen sie zum Kunden transportieren.
